Aus dem Hochmittelalter sind leider keine genauen Choreografien vorhanden. Auf vielen Veranstaltungen erlebten wir, dass dort vorwiegend Tänze anderer Epochen getanzt werden. Dies hat uns dahingehend motiviert, uns der Zeit des Hochmittelalters auch aus tanzgeschichtlicher Sicht zu nähern: Es gibt einige schriftliche Überlieferungen, die auf Tänze hinweisen (so z.B. in der Routlieb-Erzählung, welche um 1060 entstand) und dazu Abbildungen, Fresken, etc., die Tanzszenen darstellen.
Beim Tanz sind es die zeitgenössischen Musikstücke (z.B. die Musik der Trobadore, wie etwa von Raimbaut de Vaqueiras, um 1200) die uns den Takt vorgeben. Die Schrittfolgen, die Handhaltungen können wir zu Teilen aus Texten oder Abbildungen gewinnen. Grundlegendes entnehmen wir den ersten schriftlichen Tanzaufzeichnungen aus der Zeit des 14./15. Jahrhunderts (wie z.B. der „Basse Danse“ oder den Branlen).